Tag Archives: Fotograf

Illustrative Fotos zur Spargelsaison

Erntehelfer auf Spargelfeldern beim traditionellen Beginn der Spargelsaison 2020 im Beelitzer Ortsteil Schäpe

Spargelfeld in Beelitz, 2020 © snapshot/Future Image/Friedrich Bungert   

Spargel. Das vielleicht meist beachtete Gemüse in Deutschland wird wieder geerntet, die Saison ist offiziell eröffnet. Neben den aktuellen politischen Diskussionen rund um Erntehelfer und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Felderträge, finden wir, dass sich auch ein Blick auf die Spargelfelder direkt lohnt. Von oben sehen die streng gezogenen Linien und die Arbeiter nämlich ganz besonders schön aus. Und auch die Spargelfrauen und Spargelkönigin haben sich anlässlich des Erntebeginns mit traditionellen Gewändern und Hauben herausgeputzt.

Hier haben wir haben für Sie einen kleinen Vorgeschmack auf unsere über 600 Bilder zum Thema Spargel zusammengestellt. 

Erntehelfer auf Spargelfeldern beim traditionellen Beginn der Spargelsaison 2020 im Beelitzer Ortsteil Schäpe

Spargelernte auf einem Spargelfeld in Beelitz, 2020 © F. Bungert   

Spargelkönigin Gina Luise Schrey und die Spargelfrauen beim traditionellen Beginn der Spargelsaison 2020 im Beelitzer Ortsteil Schäpe

Spargelkönigin in Beelitz, 2020 © F. Bungert   

Spargelfrauen beim traditionellen Beginn der Spargelsaison 2020 im Beelitzer Ortsteil Schäpe

Spargelfrauen in den Feldern bei Beelitz, 2020 © F. Bungert   

Zahlreiche Spargelfelder sind entlang der Spargelstraße bei Beelitz. Durch die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus ist es schwierig für die Landwirte Erntehelfer zu finden. Ausländische Arbeiter dürfen nicht oder nur unter komplizierten Auflagen einreisen.

Blick von oben auf die Spargelfelder bei Beelitz, 2020 © F. Bungert   

Schlafende Betonriesen. Die Fotoserie “Parkhäuser in München” von Juri Gottschall

Karstadt-Parkhaus am Nordbad in München, 2014 © Juri Gottschall  

Der Stillstand des öffentlichen Lebens in Zeiten von Corona sorgt überall für menschenleere Innenstädte. Leere in der Stadt, das ist auch das Thema der Fotoserie, die wir Ihnen heute vorstellen. In seiner Strecke “Parkhäuser in München” (2014) beleuchtet der jetzt-Fotograf Juri Gottschall das paradoxe Zusammenspiel der weiten und leeren Flächen öffentlicher Parkhäuser und dem engen städtischen Raum in München.

Kälte und Anonymität, Freiheit und Ordnung – mit einem ungewöhnlichen Blick vermittelt der Fotograf eine ganz eigenwillige, völlig reduzierte Schönheit dieser “architektonischen Sonderlinge”, die ihrerseits bisher unbekannte Perspektiven auf die Landeshauptstadt eröffnen.

Einst nützlich und innovativ, weichen die Betonriesen heute mehr und mehr Einkaufszentren, Hotels oder anderen Bauprojekten. Das Parkhaus in München ist längst ein aussterbendes architektonisches Phänomen.

Alle Bilder von Juri Gottschall finden Sie bei uns. Einige Impressionen der verlassenen Parkhäuser haben wir hier für Sie  zusammengestellt.

Parkhaus Petuelring in München, 2014 © Juri Gottschall  

Parkhäuser in München, 2014 © Juri Gottschall  

Parkhaus Marktkauf in Unterföhring, 2014 © Juri Gottschall  

Parkhäuser in München, 2014 © Juri Gottschall  

Parkhaus Olympia-Einkaufszentrum in München, 2014 © Juri Gottschall  

Parkhäuser in München bei Nacht, 2014 © Juri Gottschall  

Das Drama um die Oberammergauer Passionspiele 2020. Eine Fotoreportage von Sebastian Beck

Frederick Mayet (Jesus) bei einer Probehängung am Kreuz.

Vorbereitungen Passionsspiele in Oberammergau, 2020 © Sebastian Beck  

Alle zehn Jahre führen die Einwohner von Oberammergau die Passion Jesu Christi auf. 2020 hätte es wieder so weit sein sollen. Hätte. Seit fast eineinhalb Jahren liefen die Vorbereitungen auf den Ausnahmezustand im Dorf, das nur etwa 5.500 Einwohner zählt. Knapp 2.500 davon wirken bei der Passion mit, als Darsteller, Bühnenbildner oder Kartenabreißer. Nicht wenige in Mehrfachfunktion. 109 Vorstellungen sollte es geben. Für ein halbe Millionen Besucher aus aller Welt. Gigantisch, fast größenwahnsinnig. Das sind die Passionsspiele.

Spielleiter Christian Stückl, selbst eine bayerische Urgewalt, lebt die Passion vor. Im Oktober 2018 vergibt er die Hauptrollen, reist mit dem Tross an Laienschauspielern 2019 nach Israel, ins Heilige Land, um den meist jungen Darstellern die Geschichte von den letzten Tagen Jesu nahe zu bringen. An Kostümen und Bühnenbild wird da bereits gewerkelt. Im Dezember 2019 findet die erste Leseprobe statt. Es ist Januar, als es zum Proben zum ersten Mal auf die Bühne geht und in den Medien immer öfter von einem neuartigen Virus in China berichtet wird.

Seit fast 400 Jahren gibt es die Passionsspiele von Oberammergau. 1633 gelobten die Oberammergauer gegenüber Gott, die Geschichte von Jesus Leidensweg und Tod am Kreuz regelmäßig aufzuführen, wenn er sie doch nur erlösen würde von der schrecklichen Seuche: die Pest wütete damals in Europa. Das Dorf blieb nach dem Gelübde verschont und die Oberammergauer hielten Wort. 400 Jahre später hält eine neue Seuche die Welt in Atem. Die Oberammergauer Passion 2020 ist eines der Opfer des Coronavirus.

Christiane Lutz und Sebastian Beck von der Süddeutschen Zeitung besuchten die Truppe um Christian Stückl in den letzten 17 Monaten immer wieder, begleiteten sie nach Israel und bei den Proben in Oberammergau. Im Buch Zwei der SZ vom 20. März 2020 können Sie das ganze Drama nachlesen. Bei uns finden Sie alle Fotos von Sebastian Beck aus dieser Langzeitreportage. Einige Impressionen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Performers of the Oberammergau Passion Plays 2020 at the Dead Sea in front of the Masada Fortress. [automated translation]

Schauspieler der Oberammergauer Passionsspiele in Israel, 2019 © Sebastian Beck  

Christian Stöckl, director of the Oberammergau Passion Plays 2020 during a rest at Lake Genezareth. [automated translation]

Spielleiter Christian Stöckl am See Genezareth, 2019 © Sebastian Beck  

Aufbau der Bühne.

Bühnenaufbau für die Passionsspiele in Oberammergau, 2020 © Sebastian Beck  

Schreinerarbeiten auf der Bühne.

Schreinerarbeiten auf der Bühne, 2020 © Sebastian Beck  

Veronika Hecht, Holzbildhauerin beim Ausarbeiten des Goldenen Kalbs.

Veronika Hecht, Holzbildhauerin beim Ausarbeiten des Goldenen Kalbs, 2020 © Sebastian Beck  

Bühnenarbeiten im Passionstheater.

Bühnenarbeiten im Passionstheater in Oberammergau, 2020 © Sebastian Beck  

Spielleiter Christian Stückl bei der ersten Bühnenprobe für die Passionsspiele 2020 in Oberammergau.

Christian Stückl bei Probe für Passionsspiele in Oberammergau, 2020 © Sebastian Beck  

Spielleiter Christian Stückl in der Kulisse für die Passionsspiele 2020 in Oberammergau.

Spielleiter Christian Stückl in der Kulisse der Passionsspiele, 2019 © Sebastian Beck  

Ans Licht geholt: Heinz Hering – Fotograf der Münchner Illustrierten

Ein Kriegsinvalide mit seiner ebenfalls kriegsversehrten Tochter in einer Neubausiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kriegsinvalide mit seiner ebenfalls kriegsversehrten Tochter, 1951 © Heinz Hering  

Die 1950er Jahre in Deutschland waren geprägt durch Gegensätze. Auf der einen Seite waren die Nachkriegswehen noch deutlich zu spüren, auf der anderen Seite entdeckten die Menschen Ihre Möglichkeiten und neu gewonnene Freiheit. Die Bilder des Münchner Illustrierten-Fotografs Heinz Hering zeigen genau dieses breite Spektrum: Kinder im Flüchtlingslager Allach, Kriegsversehrte, GIs in ihrer Freizeit, unbeschwerte Jugendliche, Schlagerfeste und Menschen auf der Suche nach neuen Lebensräumen.

Alle Bilder von Heinz Hering finden Sie im Webshop

Hier ein kleiner Überblick:

Gegensätzliches Nachkriegsdeutschland, 1950er Jahre

 Unterschiedliche Kindheiten im Nachkriegsdeutschland, 1950er Jahre © Heinz Hering 

Zwei Soldaten der US-Armee in ihrer Freizeit in Stuttgart.

 Soldaten der US-Armee in ihrer Freizeit vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof, 1951 © Heinz Hering 

Jugend im Nachkriegsdeutschland, 1959

 Neue Freiheiten und Möglichkeiten im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre © Heinz Hering 

Schüler (Abiturienten) eines Münchner Gymnasiums sitzen im Kreis auf ihren Tischen und Stühlen im Klassenzimmer.

 Abiturienten eines Münchner Gymnasiums, 1956 © Heinz Hering 

Deutsches Schlagerfestival in Wiesbaden, 1959

 Deutsches Schlagerfestival in Wiesbaden, 1959 © Heinz Hering  

Jugendliche "Halbstarke" in einem Klub.

 Jugendliche in einem Berliner Club, 1960 © Heinz Hering  

Neuer Wohnraum im Nachkriegsdeutschland, 1950er Jahre

 Neuer Wohnraum im Nachkriegsdeutschland, 1959 © Heinz Hering  

Ans Licht geholt: Kurt Schraudenbach – Fotograf der Münchner Illustrierten

Zwei ältere Männer stehen vor einer Eisdiele in New York und verspeisen ihr Eis

Zwei ältere Männer vor einer Eisdiele in New York, 1960er Jahre © Kurt Schraudenbach  

Eis, Lockenwickler und Maiskolben mit Butter in New York, Louis Armstrong an der Trompete, Hula-Hoop als Trendsport, aktuelle Damenmode, Einheimische in München oder berühmte Persönlichkeiten: Kurt Schraudenbach war einer der Fotografen, die in den 50er und 60er Jahren im Auftrag der Münchner Illustrierten weltweit unterwegs waren. Schraudenbach fotografierte dabei einzigartige Reiseberichte, Reportagen aus den Bereichen Kultur und Lifestyle und Persönlichkeiten aus aller Welt.

Hier finden Sie alle Bilder von Kurt Schraudenbach

Einen kleinen Querschnitt sehen Sie hier:

Jüdischer Prophet und Frau mit Lockenwicklern in New York

  Alltag in New York in den 1960er Jahren © Kurt Schraudenbach  

Eine Verkäuferin einer Imbissbude auf Coney Island verkauft ihren Kunden Maiskolben mit Butter.

 Imbissbude auf Coney Island © Kurt Schraudenbach  

Amerikanischer Jazz-Musiker Louis Armstrong

 Jazz-Musiker Louis Armstrong mit Trompete © Kurt Schraudenbach  

Vor der Bar "Gisela" in der Occamstraße im Münchner Stadtteil Schwabing sind die Menschen im Hula-Hoop-Fieber und schwingen die Reifen.

 Hula-Hoop-Welle in München, 1958 © Kurt Schraudenbach  

Mode in New York und München, 50er/60er Jahre

 Damenmode in New York und in München, 1950er und 60er Jahre © Kurt Schraudenbach  

Ein Mann und zwei Frauen beim Bummeln und Schauen auf dem Viktualienmarkt in München, 1952

 Kunden auf dem Viktualienmarkt in München, 1952 © Kurt Schraudenbach  

Zu einer Vorlesestunde haben sich viele Kinder unterschiedlichen Alters in der Internationalen Jugendbibliothek eingefunden. Gespannt folgenden sie dem Lesevortrag.

 Lesung in der Jugendbibliothek in München, 1959 © Kurt Schraudenbach  

Konrad Adenauer

 Konrad Adenauer beim Boulespiel und in Cadenabbia, 1959 © Kurt Schraudenbach  

Fotograf Ulrich Baumgarten neu bei SZ Photo

DEUTSCHLAND, OST BERLIN, 17.04.1986, Michail S. GORBATSCHOW und Erich HONECKER, bei Bruderkuss, auf dem SED-Parteitag. © Ulrich Baumgarten 

Süddeutsche Zeitung Photo vermarktet seit diesem Frühjahr die Fotos des renommierten Bildjournalisten Ulrich Baumgarten. Über 52.000 Aufnahmen des Fotografen stehen aktuell in unserem Webshop zur Lizenzierung bereit.

DEUTSCHLAND, DORTMUND, 14.09.1980 Franz Josef STRAUSS, (CSU), bayerischer Ministerpräsident, CSU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat steht bei einer Rede im Scheinwerferlicht, während des Bundestagswahlkampfes der CDU - CSU 1980 in Dortmund. Franz-Josef StraussDer in Altena/Westfalen geborene Fotograf Ulrich Baumgarten arbeitete seit den 1960er Jahren für verschiedene Bildagenturen wie Werek oder Sven Simon, für die er ab Mitte der 1970er auch die Politikbüros in der damaligen Hauptstadt Bonn leitete. Von 1980 bis 1989 war er Mitinhaber der Agentur poly-press, ab 1989 Inhaber und Fotograf bei vario-press.

Als Chronist der Bonner Republik widmete sich Baumgarten dem Geschehen und den Köpfen in der Politik genau so wie dem Alltag oder wirtschaftlichen und sozialen Themen in Deutschland. Auch nach der Wiedervereinigung begleitete er das Zeitgeschehen in der BRD fotografisch. Für diverse Auslandsreportagen reiste er nach Asien, Afrika, Nord- und Südamerika. 

© Ulrich Baumgarten 

Für sein Foto vom NATO-Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig wurde Baumgarten 1979 beim World Press Photo Award in der Kategorie ‘People in the News’ mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Außerdem wurde er mehrfach beim ‘Sportfoto des Jahres’ prämiert.

Aktuell liefert Ulrich Baumgarten vornehmlich Bildmaterial von Bilanzpressekonferenzen der DAX-Konzerne oder von Parteitagen sowie Symbolfotos für eine Vielzahl an aktuellen politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Themen.

Wir freuen uns Ulrich Baumgarten bei SZ Photo begrüßen zu dürfen!

Zu allen Bildern von Ulrich Baumgarten

Einen Vorgeschmack finden Sie hier:

DEUTSCHLAND, BONN, 17.09.1969 Erstes Koalitionsgespräch zwischen Helmut SCHMIDT und Willy BRANDT ( SPD ) mit Hans-Dietrich GENSCHER und Günter Verheugen ( FDP ) im Kanzlerbungalow. © Ulrich Baumgarten 

GERMANY, BONN - DECEMBER 20: Helmut Schmidt (SPD), former Chancellor, born December 23, 2018, died November 10. 2015, would be 100 years old on December 23. 2018. The photo shows Helmut Schmidt in front of the Federal Chancellery in Bonn. The photo shows Helmut Schmidt in front of the Federal Chancellery in Bonn. Schmidt welcomes journalists with the hand to his Prince Heinrich cap., 1981 © Ulrich Baumgarten 

DEUTSCHLAND, BONN, 29.03.1983, Die Grünen, Einzug in den Bundestag. Helmut KOHL, Walter SCHWENNINGER, Otto SCHILY, Marieluise BECK-OBERDORF und Petra KELLY, im Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

Kanzler Kohl beäugt den Einzug der Grünen in den Bundestag kritisch, 1983 © Ulrich Baumgarten 

DEUTSCHLAND, BERLIN, 18.10.1985, Lady Diana ( Di ) in Berlin, Besuch beim Royal Hampshire Regiment. © Ulrich Baumgarten 

DEUTSCHLAND, BONN, 24.09.1991, Willy BRANDT (SPD). Willy Brandt, 1991 © Ulrich Baumgarten 

DEUTSCHLAND, SALZGITTER, 06.02.1997, Preussag Stahl AG in Salzgitter. U.B.z. Hochofenabstich, Stahlarbeiter helfen mit der Sauerstofflanze nach bei der Preussag Stahl AG in Salzgitter. © Ulrich Baumgarten 

TANSANIA, DAR-ES-SALAAM, 03.06.1998, Markt in der tansanischen Hauptstadt Dar-es-salaam.

  Daressalam, 1998 © Ulrich Baumgarten 

DEUTSCHLAND, BERLIN, 03.05.1991, Mädchen mit Fahrrad auf dem ehemaligen Todestreifen ( Zone zwischen den beiden Teilen der Berliner Mauer). , 1991 
© Ulrich Baumgarten 

Bayern jenseits der Klischees: Unser neuer Fotograf Sebastian Beck

Generalprobe für die Landshuter Hochzeit auf dem Turnierhof wenige Tage vor Beginn der Aufführung. Das alle vier Jahre stattfindende historische Fest geht zurück auf die 1475 in Landshut erfolgte Eheschließung zwischen dem bayerischen Herzog Georg dem Reichen und Hedwig Jagiellonica. Ungewöhnliche Perspektive bei der Landshuter Hochzeit 2017 © Sebastian Beck  

Eigentlich schreibt unser Neuzugang ja hauptamtlich. Für die Bayern-Redaktion der Süddeutschen Zeitung berichtet Sebastian Beck über Land und Leute, am liebsten in den “urwüchsigsten Winkeln” des bayerischen Ostens. Neben – ganz klassisch – Füllfederhalter und Notizbuch begleiten den Redakteur aber immer auch eine Leica, eine Nikon und inzwischen sogar ein mobiles Fotostudio auf seinen Streifzügen durch den Freistaat. Mit einem sensiblen, bisweilen lakonischen Blick dokumentiert Sebastian Beck “sein” Bayern für die SZ auch in beeindruckenden Fotoreportagen.

Doch am besten lassen wir den Redakteur und Fotografen selbst über seine Bilder, die Sie ab sofort bei SZ Photo finden, erzählen:

“Meine erste Kamera war die Voigtländer Vitessa meines Vaters, die ich im Sandkasten ruiniert habe. Insofern bin ich schon sehr früh zur Fotografie gekommen. Einige Jahre habe ich damit auch mein Geld verdient, das war in den Achtzigern und frühen Neunzigern, als ich für Lokalzeitungen über die Dörfer tingelte. Die Redakteure interessierten sich vor allem für Fotos des Publikums – was auf der Bühne passierte, war nicht so wichtig. Wenigstens lernte ich auf diese Weise aber, wie man auch große Säle mit dem Metz-Stabblitz ausleuchtet. Die Zauberformel für die Bildberichterstattung lautete: 1x Masse, 1x Ehrung.

Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten arbeite ich als Redakteur zumeist in der Bayern-Redaktion der Süddeutschen Zeitung. Die Begeisterung fürs Fotografieren und die Neugier auf Bayern sind all die Jahre aber geblieben. Mich interessieren das Land und seine Menschen abseits der Klischees. Ich mag das Alltägliche, die einfachen Leute, ich mag das, was verschwindet, und ja, auch all das, was auf den ersten Blick hässlich erscheint. Vorzugsweise widme ich mich Langzeitprojekten. Für eine Serie über die Gnadenkapelle von Altötting investierte ich beispielsweise gut neun Monate, in denen ich immer wieder die Kirche besuchte. Ein paar weitere Projekte sind schon in der Planung, und so viel kann ich schon verraten: Auch sie werden mich wieder tief hinein nach Bayern führen und hoffentlich Bilder bringen, die überraschend sind. (In einem Video aus der SZ-Werkstatt erzählt Sebastian Beck über seine Arbeit an der Altötting-Fotoreportage.)

Ein Mesner hilft Pfarrer Josef Starnecker vor dem Rosenkranz ins Messgewand. Das Motiv ist Sieger in der Kategorie Bayern Land und Leute im Wettbewerb Pressefoto Bayern 2016, das am 06.12.2016 vom Bayerischen Journalisten-Verband verliehen wurde.Für sein Bild ‘Herzkammerl’ aus der Altöttinger Gnadenkapelle wurde Sebastian Beck beim   Wettbewerb ‘Pressefoto Bayern’ in der Kategorie ‘Land & Leute’ ausgezeichnet. © Sebastian Beck   

Als Kamera benutze ich für Reportagen hauptsächlich die Leica Q; sie ist klein, leise und extrem scharf. Bei Portraits setze ich auf Nikon und Objektive aus der Sigma Art Serie, neuerdings ziehe ich dafür mit einem mobilen Studio durch die Gegend, das man zur Not auch mitten im Bayerischen Wald aufbauen kann. Demnächst werde ich damit beim Schnupfer-Xare in Lohberghütte vorbeischauen. Der Mann sieht so aus, wie er heißt. Er ist ein Unikum – und hoffentlich bald mit Text und Bild in der SZ.”

Wir freuen uns schon auf den Schnupfer-Xare und weitere Bilder von Sebastian Beck!

Alle Reportagen und Bilder von Sebastian Beck finden Sie in unserer Datenbank. Hier ein Vorgeschmack:

In der Zisterzienserabtei im oberpfälzischen Waldsassen leben heute noch knapp ein Dutzend Nonnen.Nonne im Kloster Waldsassen, 2015 © Sebastian Beck  

Im Gasthaus Bimesmeier in Kößlarn im Rottal, Niederbayern, haben sich einige Gäste zu einer Partie Schafkopf zusammengefunden.Kartenspieler in Kößlarn, 2017 © Sebastian Beck  

Ein Mitglied des FC-Bayern-Fanclubs "Red Bulls Taubenbach" überquert, von der Jahreshauptversammlung des Clubs kommend, das Gasthaus "Pechaigner" in Noppling im Rottal, Niederbayern.Nach der Jahreshauptversammlung des FC Bayern-Fanclubs ‘Red Bulls Taubenbach’ im Gasthaus    Pechaigner in Noppling, 2017 © Sebastian Beck  

Erich Bittner, genannt Helmi, steht bei jedem Heimspiel des TSV 1860 München in der Westkurve des Grünwalder Stadions und trommelt.Löwen-Kultfan Erich ‘Helmi’ Bittner, 2017 © Sebastian Beck  

Fahrzeugweihe bei der Freiwilligen Feuerwehr Eggstetten im Rottal, Niederbayern.Fahrzeugweihe bei der Freiwilligen Feuerwehr Eggstetten im Rottal, 2017 © Sebastian Beck  

Nur einige Windkraftanlagen stehen auf den weiten Feldern in der Nähe der oberfränkischen Ortschaft Mödlareuth nahe der thüringischen Grenze.Windkraftanlagen bei Mödlareuth, 2015 © Sebastian Beck  

Update, 3. September 2019
Mittlerweile hat Sebastian Beck einen Bildband mit seinen schönsten Bildern herausgebracht. Zeitlang heißt das Buch (erhältlich im SZ Shop), zu dem es im Sommer 2019 auch eine erfolgreiche Ausstellung in Burghausen gab.

Ans Licht geholt: Thomas Hesterberg

Thomas Hesterberg bei SZ PhotoDer Fotograf hinter der Kamera (1968) und Bilder aus seinem Werk © Thomas Hesterberg  

Wer war der Fotograf, der 1967 das legendäre Foto der Kommune 1 machte? 50 Jahre nach dem Enstehen des K1-Fotos beschäftigte sich die Süddeutsche Zeitung am 17. Juni 2017 in einem ganzseitigen Artikel mit dem Fotografen Thomas Hesterberg. Süddeutsche Zeitung Photo vermarktet das Magnum Opus von Hesterberg seit vielen Jahren exklusiv. Anlässlich der Jahrestage rund um die Kommune 1 und die 68er-Bewegung haben wir nun bisher weitgehend unveröffentlichte Bilder des Fotografen erschlossen und “ans Licht geholt”.

Thomas Christian Hesto Hesterberg wurde am 4. Dezember 1936 in Berlin-Charlottenburg geboren. Er stammte aus einer Künstlerfamilie, sein Vater war Kunstmaler, seine Tante Trude Hesterberg seit der Weimarer Republik eine berühmte Schauspielerin und Sängerin. Nach dem Krieg besuchte Thomas Hesterberg das Internat Burg Nordeck in Hessen. Mit 16 wurde er für ein Austauschstipendium in Kalifornien ausgewählt. Anschließend zog es ihn nach München, wo er Kontakt zu berühmt-berüchtigten und schrillen Größen der Schwabinger Künstlerszene pflegte und sich erstmals selbst künstlerisch betätigte. Auf Treffen der Künstlergruppe SPUR und bei der Situationistischen Internationalen lernte er einige Jahre später – Anfang der 60er Jahre – auch den späteren Chef-Provokateur der Kommune 1 und ewigen Revoluzzer Dieter Kunzelmann kennen.

Nach einem Gastspiel in Hamburg studierte Hesterberg zwischenzeitlich in Berlin Amerikanistik, Germanistik und Religionswissenschaften. In Berlin entdeckte Hesterberg das Prinzip Collage als “adäquate Form der ästhetischen Äußerung” für sich und kombinierte Fotos, Texte, Malereien. Aktfotografien ziehen sich durch sein komplettes künstlerisches Schaffen. Mit Rosa von Praunheim betrieb er in Berlin am Savignyplatz sogar kurzzeitig eine Kellergalerie mit dem Namen “Galerie Klo” – “Ein totales Fiasko. Aber lustig”, urteilte Hesterberg in der Rückschau.

“So ging es dann weiter mit Ausbrüchen und Aussetzern, mit Abschweifungen und Ausschweifungen und längeren Tramp-Fahrten, da war man schon mal Tellerwäscher in Stockholm, war Fremdenführer in Istanbul oder Paris, so wie viel früher mal Kupferstichkolorist in Wien und viel später mal Hausmeister in Tanger…”, so skizziert Thomas Hesterberg sein unstetes und aufregendes Leben, eine ewige Suche nach künstlerischer Inspiration.

Ein klassischer Pressefotograf war Thomas Hesterberg in all den Jahren nie. Mitte der 60er hatte er sich eine Rollei zugelegt, er fotografierte Straßenszenen in Berlin sowie Freunde und Künstler in seinem Umfeld, viele davon namhaft. Berliner Künstler wie Friedrich Schröder-Sonnenstern oder Jack Bilbo standen vor seiner Linse, SDS-Wortführer Rudi Dutschke begleitete er beim Familieneinkauf im Feinkostladen. “Ich habe von Anfang an keine Auftragsarbeiten angenommen”, schreibt Hesterberg, aber “Konkret, Stern, Die Zeit, Spiegel oder irgendwelche kurzlebigen Untergrundpublikationen und Anarchoblätter ebenso wie künstlerisch orientierte Buchverlage veröffentlichten mich ab und zu.”

Rudi Dutschke beim Einkaufen, 1968Ganz bürgerlich: Dutschke beim Einkaufen und vor seinem Haus, 1968 © Thomas Hesterberg  

Durch Kunzelmann hatte Hesterberg besten Kontakt zur Kommune 1 und so kam es, dass er im Juni 1967 in der Kaiser-Friedrich-Straße 54a seine Idee des kollektiven Rückenakts mit den K1-Mitgliedern umsetzte und damit eine spektakuläre Fotoikone der deutschen Zeitgeschichte schaffen sollte. Die ganze Geschichte zum K1-Foto von Thomas Hesterberg finden Sie ebenfalls in unserem Blog – mit weiteren unveröffentlichten Bildern.

Mitglieder der Kommune 1 nach Entstehen des berühmten Kommune-1-Nacktbildes, 1967Die Kommunarden ziehen sich nach dem Nacktfoto schnell wieder an © Thomas Hesterberg  

Hesterberg war im geschichtsträchtigen Sommer 1967 fast immer dabei und fotografierte viele der turbulenten Ereignisse: die gewaltsamen Proteste nach dem Tod von Benno Ohnesorg oder die Demonstrationen für die Freilassung von Fritz Teufel vor dem Schöneberger Rathaus. “Man spürt die Nähe zu den Akteuren, die der damals 30-jährige Berliner bei seinen Streifzügen durch seine geteilte Stadt begleitete, als eine Art Chronist der Protestbewegung”, so beschreibt Christian Mayer in der Süddeutschen Zeitung den Fotografen und seine Bilder aus den späten 60er Jahren. “Er konnte einfach sehr gut mit Leuten umgehen, und die haben ihm dann vertraut”, erzählt seine Frau Lisa Rheingans.

Demonstration gegen Polizeigewalt, 1967Proteste gegen die Polizeigewalt nach dem 2. Juni 1967 © Thomas Hesterberg  

Dutschke auf Demo gegen Polizeigewalt, Demonstrant wird festgenommen, 1967Dutschke auf einer Demo, ein Demonstrant wird verhaftet, Berlin, 1967 © Thomas Hesterberg  

Demonstration für die Freilassung von Fritz Teufel, 1967Proteste für die Freilassung von Fritz Teufel in Berlin, 1967 © Thomas Hesterberg  

Der wortgewandte Hesterberg fasst seine Erfahrungen in der wilden Zeit der 68er folgendermaßen zusammen: “Ich hatte das ‘Don’t trust anyone over thirty’-Alter erreicht… Ja, 1967/1968/1969, das waren Jahre der Transition, euphemistisch gesprochen: die Jahre der Konsolidierung – it was a time for change –, was danach kam ist ja geradezu ‘seriös’ zu nennen…”

Hesterberg ging nach Köln, um dort für den Kölner Stadt-Anzeiger seriös als Film- und Kunstkritiker zu schreiben. Künstlerisch blieb er der Collage treu, fertigte u.a. „paroxystische Postkarten“ an. Fotografisch konzentriert er sich auf sein persönliches Umfeld, aber auch auf Filmschaffende, wie Schlöndorff, Fassbinder oder Dietl, sowie auf Musiker- und Konzertaufnahmen, allen voran von den Kölner Krautrockern Can um den kürzlich verstorbenen Drummer Jaki Liebezeit.

Hesterberg bleibt bis zum Schluss bestens vernetzt in der Kölner Künstlerszene, macht Ausstellungen – später sogar in Bangkok und Taipeh – und arbeitet an Filmproduktionen mit.

Auf die Frage, ob er noch einmal denselben Weg wählen würde, antwortet Hesterberg: “Man schwimmt nie zweimal durch den gleichen Fluss – heißt es schon in einem alten Sanskrit-Text – und ähnlich bei Heraklit. Trotzdem: Die hypothetische Antwort auf die hypothetische Frage ist: Ja – besonders, weil man in diesem Fall eine eindeutige Wahl hat. Der Unterschied wäre nur: Jetzt kennt man nicht bloß den Weg, sondern auch die Hauptstraße – und neben den Sackgassen auch die Abkürzungen und den Freeway.”

Thomas Hesterberg verstarb im Jahr 2011.

Exklusiv bei SZ Photo finden Sie ab jetzt neue, bisher weitgehend unveröffentlichte zeithistorische Bilder von Thomas Hesterberg.

Das Bildarchiv von Thomas Hesterberg wird von uns nach und nach weiter erschlossen, digitalisiert und zur Lizenzierung angeboten.

Hier weitere Bilder aus seinem Portfolio:

Ein Demonstrant widersetzt sich einem Polizisten auf einer Demonstration des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) in Berlin anlässlich des Berlin-Besuchs von US-Präsident Richard Nixon.

Demonstrationen gegen den Berlin-Besuch von US-Präsident Nixon, 1969 © Thomas Hesterberg  

Ein mutmaßlicher Demonstrant beobachtet Polizisten, die eine Kundgebung des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) in Berlin anlässlich des Berlin - Besuchs von US - Präsident Richard Nixon.

Demonstrant und Polizeiaufgebot bei den Protesten gegen Nixon © Thomas Hesterberg  

Ein Teilnehmer einer Demonstration des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) anlässlich des Deutschland-Besuches von Richard Nixon in Berlin wischt sich mit einem Taschentuch Blut aus dem Gesicht.

Verletzter Demonstrant bei den Protesten gegen den Nixon-Besuch © Thomas Hesterberg  

Joseph Beuys bei einer Aktion. Das Happening mit dem Titel 'Klavierspiel nach Sauerkraut auf dem Notenhalter' war ein Protest gegen die Polizeirepressionen anlässlich des Berlin-Besuches des US-Präsidenten Richard Nixon.

Joseph Beuys bei einem Happening gegen den Nixon in Berlin, 1969 © Thomas Hesterberg 

Dieter Kunzelmann war einer der Mitbegründer der Kommune 1, Kopf der Terrorgruppe Tupamaros West-Berlin und später Abgeordneter der Alternativen Liste im Berliner Abgeordnetenhaus.

Dieter Kunzelmann nach dem Enstehen des K1-Fotos, 1967 © Thomas Hesterberg  

Ans Licht geholt: Al Herb

Schlafender Mann in einem Schließfach in München, 1972Schlafender Mann in einem Schließfach in München, 1972 © Al Herb  

München – sauber, prüde, langweilig. Dieses Klischee ist nicht neu. Schon in der Nachkriegszeit galt die Landeshauptstadt Bayerns als die spießigste aller deutschen Großstädte. Die Bilder, die der junge Fotograf Al Herb in den 50er Jahren auf seinen nächtlichen Streifzügen durch die Straßen rund um den Hauptbahnhof machte, erzählen jedoch eine andere Geschichte. Sie zeigen ein anderes München. Das München der “Schönheitstänzerinnen” und der Prostituierten, der amerikanischen GIs und ihrer “Frolleins”, das München der Obdachlosen und der Kriegskrüppel. 50 Jahre lang war Al Herb der fotografische Chronist des skurrilen und sündigen Münchens.

Al Herb (*1931) brachte sich das Fotografieren während seines Jura-Studiums selbst bei. Aus seinem Hobby wurde ein zweites Standbein: Von 1954 bis 1997 arbeitete er u.a. für die Bildagentur Keystone. Trotzdem beendete er sein Studium und arbeitete hauptberuflich als Jurist bei verschiedenen Unternehmen. Zuletzt lebte Al Herb in München-Laim.

Seine Faszination galt seit den Nachkriegsjahren ganz besonders den Verrückten und den Verlierern, den Gescheiterten und den Gestrandeten der Stadt. Das Münchner Bahnhofsviertel war Al Herbs Revier. Dort zog er mit seiner Kamera durch Striplokale und Spelunken – wie auch die amerikanischen Besatzungssoldaten, die versuchten ihren Teil des “Fleshpots”, des an “Frolleins” so reichen Münchens, abzugreifen. Al Herb lichtete die Animiermädchen und Amüsiersüchtigen vor und in den einschlägigen Schuppen wie der Havana Bar oder der Bongo Bar ab.

Es sind mitunter Szenen zum Schmunzeln, die der Fotograf im frivolen München der Nacht festhielt. Aber gerade die Nacht hatte schon immer ihre Schattenseiten. Tragische Schicksale verbargen sich hinter und zwischen den glitzernden Fassaden der verruchten Amüsierlokale. Gerade den Heimatlosen und den Alkoholikern, den Kriegsversehrten und den Prostituierten vom Straßenstrich galt Al Herbs Interesse. Bis in die 90er Jahre hinein sollten die Gescheiterten der Gesellschaft ihren besonderen Platz im Portfolio des Fotografen behalten.

Darüber hinaus fotografierte er eine Reihe ausgesprochen ästhetischer teils skurriler Straßenszenen in der bayerischen Landeshauptstadt.

Al Herb verstarb im Jahr 2015.

Sein Sündiges München ist im gleichnamigen Bildband publiziert worden.

All unsere Bilder von Al Herb finden Sie in unserer Datenbank. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

Amerikanische Soldaten und Prostituierte in München, 1954

Amerikanische Soldaten und Prostituierte in der Senefelderstraße in München, 1954 © Al Herb  

Nonnen vor dem Karlstor in München

Nonnen vor dem Karlstor in München (undatierte Aufnahme) © Al Herb  

Mann mit Beinprothese auf Parkbank

Mann mit Prothese auf Parkbank im Alten Botanischen Garten (undatierte Aufnahme) © Al Herb  

Punks in München, 1984

Punks an der Mariensäule in München, 1984 © Al Herb  

Musiker und Mädchen in der Fußgängerzone in München, 1984Musiker und Mädchen in der Fußgängerzone in München, 1984 © Al Herb  

Mann mit Adler in München, 1960

Mann mit Adler in München, 1960 © Al Herb  

Menschen vor einem TV-Geschäft in München, 1984Menschen vor einem TV-Geschäft in München, 1984 © Al Herb  

Ans Licht geholt: Daniel Kérmody Zegnalek

Fremdenlegionär auf dem Sportplatz © Daniel Kérmody Zegnalek

Daniel Kérmody Zegnalek kam nach eigener Aussage der deutschen Sprache – aber vermutlich auch zu 50 Prozent der Liebe – wegen nach Deutschland. Anfang der Neunzigerjahre ließ er seine südfranzösische Heimat hinter sich, auch weil die Arbeitsbedingungen für einen freien Fotografen in Deutschland einfach besser waren. Der studierte Geisteswissenschaftler wurde 1962 geboren und kam als Autodidakt zur Fotografie. Er selbst bezeichnet sich als hauptberuflichen Bildjournalisten. Zegnalek über seinen Beruf:

“Einen guten Bildjournalisten zeichnet aus, Augenblicke einzurahmen, die den Betrachter dazu bringen, sich mit den eigenen Gemütsbewegungen zu konfrontieren.” 

Seit 1995 fotografierte er für die Süddeutsche Zeitung Reportagen, vornehmlich für das Feuilleton. Er wartete allein vier Monate auf die Akkreditierung und das Okay des Verteidigungsministeriums, um französische Fremdenlegionäre – die wohl berühmteste Militäreinheit der Welt – fotografisch zu begleiten. Für eine Fotoreportage auf dem Raketenstartgelände Cape Canaveral wartete er auch schon mal sechs Monate. Aber sein mitunter schwierigster Einsatz war nicht in Libyen, in Israel oder dem Vatikan sondern hier in München. Er versuchte nämlich Toilettenfrauen bei der Arbeit zu porträtieren, aber keine von ihnen wollte für ihn posieren. Als erster ausländischer Fotograf überhaupt fotografierte er kasernierte israelische Soldatinnen. Ein schwerer Verkehrsunfall warf ihn 2006 buchstäblich aus der Bahn und nach einigen schweren persönlichen Schicksalsschlägen griff er im Frühjahr 2016 erstmals wieder zur Kamera. Wenn seine Pläne aufgehen, kommen seine nächsten Bilder direkt aus dem Nahen Osten. Eben von dem Ort an dem er seine Herzens-Serie geschossen hat, eine Reportage über Eine Kindheit in Jerusalem – diese schaffte es wegen 9/11 leider nie zum Abdruck in der Süddeutschen Zeitung.

Daniel Kérmody Zegnalek lebt in München.

Alle Bilder von Daniel Kérmody Zegnalek finden Sie in unserer Datenbank. Hier ein Ausschnitt aus seinem Werk:

Malaiische Schülerinnen © Daniel Kérmody Zegnalek

Israelische Soldatinnen © Daniel Kérmody Zegnalek

Nonnen in München © Daniel Kérmody Zegnalek

BMW-Autowerkstatt in Augsburg © Daniel Kérmody Zegnalek

Toilettenfrau in München, 2002 © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek