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Ans Licht geholt: Jenö Kovacs – Fotograf der Münchner Illustrierten

Italienische Gastarbeiter an einer Imbissbude in München.

Italienische Gastarbeiter in München, 1960 © Jenö Kovacs  

“Für 60 Mark einen Italiener” titelte die Münchner Illustrierte am 26. März 1960 und zeigte eine Reportage über den Weg von italienischen Gastarbeitern nach München. Gemeint waren hier die Kosten von 60 DM, die die anwerbenden Firmen für den Transfer eines Arbeiters investieren mussten. Für die Münchner Illustrierte begleitete der Fotograf Jenö Kovacs die Reise der Gastarbeiter im Zug von Rom nach München und hielt dabei die ausgelassene Stimmung der Italiener und den freundlichen Empfang am Münchner Hauptbahnhof eindrucksvoll fest.

All unsere Bilder von Jenö Kovacs finden Sie in unserem Webshop.

Ein Auszug aus seiner Gastarbeiter-Reportage:

Arbeitnehmer aus Italien bei der Ankunft auf dem Hauptbahnhof in München.

  Italienische Gastarbeiter bei der Ankunft am Münchner Hauptbahnhof, 1960 © Jenö Kovacs  

Italienische Gastarbeiter beim ausladen ihres Gepäcks aus dem Zug.

 Italienische Gastarbeiter beim Ausladen ihres Gepäcks, 1960 © Jenö Kovacs  

Arbeitnehmer aus Italien bei der Ankunft auf dem Hauptbahnhof in München.

 Gastarbeiter aus Italien nach der Ankunft am Münchner Hauptbahnhof, 1960 © Jenö Kovacs  

In Italien angeworbene Gastarbeiter kommen mit ihrem Gepäck in Deutschland an. Blick auf ihre Begrüßung.

 Begrüßung italienischer Gastarbeiter in Deutschland, 1960 © Jenö Kovacs  

Ans Licht geholt: Kurt Schraudenbach – Fotograf der Münchner Illustrierten

Zwei ältere Männer stehen vor einer Eisdiele in New York und verspeisen ihr Eis

Zwei ältere Männer vor einer Eisdiele in New York, 1960er Jahre © Kurt Schraudenbach  

Eis, Lockenwickler und Maiskolben mit Butter in New York, Louis Armstrong an der Trompete, Hula-Hoop als Trendsport, aktuelle Damenmode, Einheimische in München oder berühmte Persönlichkeiten: Kurt Schraudenbach war einer der Fotografen, die in den 50er und 60er Jahren im Auftrag der Münchner Illustrierten weltweit unterwegs waren. Schraudenbach fotografierte dabei einzigartige Reiseberichte, Reportagen aus den Bereichen Kultur und Lifestyle und Persönlichkeiten aus aller Welt.

Hier finden Sie alle Bilder von Kurt Schraudenbach

Einen kleinen Querschnitt sehen Sie hier:

Jüdischer Prophet und Frau mit Lockenwicklern in New York

  Alltag in New York in den 1960er Jahren © Kurt Schraudenbach  

Eine Verkäuferin einer Imbissbude auf Coney Island verkauft ihren Kunden Maiskolben mit Butter.

 Imbissbude auf Coney Island © Kurt Schraudenbach  

Amerikanischer Jazz-Musiker Louis Armstrong

 Jazz-Musiker Louis Armstrong mit Trompete © Kurt Schraudenbach  

Vor der Bar "Gisela" in der Occamstraße im Münchner Stadtteil Schwabing sind die Menschen im Hula-Hoop-Fieber und schwingen die Reifen.

 Hula-Hoop-Welle in München, 1958 © Kurt Schraudenbach  

Mode in New York und München, 50er/60er Jahre

 Damenmode in New York und in München, 1950er und 60er Jahre © Kurt Schraudenbach  

Ein Mann und zwei Frauen beim Bummeln und Schauen auf dem Viktualienmarkt in München, 1952

 Kunden auf dem Viktualienmarkt in München, 1952 © Kurt Schraudenbach  

Zu einer Vorlesestunde haben sich viele Kinder unterschiedlichen Alters in der Internationalen Jugendbibliothek eingefunden. Gespannt folgenden sie dem Lesevortrag.

 Lesung in der Jugendbibliothek in München, 1959 © Kurt Schraudenbach  

Konrad Adenauer

 Konrad Adenauer beim Boulespiel und in Cadenabbia, 1959 © Kurt Schraudenbach  

Ans Licht geholt: Daniel Kérmody Zegnalek

Fremdenlegionär auf dem Sportplatz © Daniel Kérmody Zegnalek

Daniel Kérmody Zegnalek kam nach eigener Aussage der deutschen Sprache – aber vermutlich auch zu 50 Prozent der Liebe – wegen nach Deutschland. Anfang der Neunzigerjahre ließ er seine südfranzösische Heimat hinter sich, auch weil die Arbeitsbedingungen für einen freien Fotografen in Deutschland einfach besser waren. Der studierte Geisteswissenschaftler wurde 1962 geboren und kam als Autodidakt zur Fotografie. Er selbst bezeichnet sich als hauptberuflichen Bildjournalisten. Zegnalek über seinen Beruf:

“Einen guten Bildjournalisten zeichnet aus, Augenblicke einzurahmen, die den Betrachter dazu bringen, sich mit den eigenen Gemütsbewegungen zu konfrontieren.” 

Seit 1995 fotografierte er für die Süddeutsche Zeitung Reportagen, vornehmlich für das Feuilleton. Er wartete allein vier Monate auf die Akkreditierung und das Okay des Verteidigungsministeriums, um französische Fremdenlegionäre – die wohl berühmteste Militäreinheit der Welt – fotografisch zu begleiten. Für eine Fotoreportage auf dem Raketenstartgelände Cape Canaveral wartete er auch schon mal sechs Monate. Aber sein mitunter schwierigster Einsatz war nicht in Libyen, in Israel oder dem Vatikan sondern hier in München. Er versuchte nämlich Toilettenfrauen bei der Arbeit zu porträtieren, aber keine von ihnen wollte für ihn posieren. Als erster ausländischer Fotograf überhaupt fotografierte er kasernierte israelische Soldatinnen. Ein schwerer Verkehrsunfall warf ihn 2006 buchstäblich aus der Bahn und nach einigen schweren persönlichen Schicksalsschlägen griff er im Frühjahr 2016 erstmals wieder zur Kamera. Wenn seine Pläne aufgehen, kommen seine nächsten Bilder direkt aus dem Nahen Osten. Eben von dem Ort an dem er seine Herzens-Serie geschossen hat, eine Reportage über Eine Kindheit in Jerusalem – diese schaffte es wegen 9/11 leider nie zum Abdruck in der Süddeutschen Zeitung.

Daniel Kérmody Zegnalek lebt in München.

Alle Bilder von Daniel Kérmody Zegnalek finden Sie in unserer Datenbank. Hier ein Ausschnitt aus seinem Werk:

Malaiische Schülerinnen © Daniel Kérmody Zegnalek

Israelische Soldatinnen © Daniel Kérmody Zegnalek

Nonnen in München © Daniel Kérmody Zegnalek

BMW-Autowerkstatt in Augsburg © Daniel Kérmody Zegnalek

Toilettenfrau in München, 2002 © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek

Eine Kindheit in Jerusalem © Daniel Kérmody Zegnalek

 

Das Fotoarchiv Otfried Schmidt

Romy Schneider, 1962

Romy Schneider, 1962 © Fotoarchiv Otfried Schmidt   

Vom Bildberichterstatter im Zweiten Weltkrieg zum Stammfotografen der Münchner Schickeria: Das Fotoarchiv von Otfried Schmidt zählt zu den spannendsten Sammlungen bei SZ Photo.

Otfried Schmidt wurde 1913 im Erzgebirge geboren und schoss die ersten Fotos bereits während seiner Gymnasialzeit. 1934 machte er erste Fotoreportagen mit seiner eigenen Leica und es folgten daraus schon Presseveröffentlichungen. Während des Krieges war er Bildberichterstatter in Frankreich, Russland und Italien. Die Gesellenprüfung für Fotografen legte er erst 1947 ab. In den Nachkriegsjahren war er vor allem freiberuflich tätig, u.a. für das Abendblatt, die Berliner Illustrirte Zeitung und die Münchner Illustrierte als auch für die Zeit, die Bild und den Stern.

Kurt Schumacher

Kurt Schumacher, 1946

Ab Mitte der 50er Jahre arbeitete Schmidt verstärkt für die Abendzeitung und begleitete insbesondere den berüchtigten Klatschkolumnisten Hannes Obermaier – besser bekannt unter seinem Pseudonym “Hunter” – bis zu dessen Abgang zur Bild auf unzähligen Veranstaltungen der noch jungen Münchner Schickeria. Ob lokale Prominente oder Größen des internationalen Showgeschäfts – Otfried Schmidt hatte Sie alle vor seiner Linse. Neben der Gesellschaftsfotografie waren seine Themen v.a. die Mode, Politiker und immer wieder der Zirkus und Tiere.

Kessler-Zwillinge, 1956

Alice und Ellen Kessler, 1956

Elizabeth Taylor

Elizabeth Taylor mit Ehemann Richard Burton, 1965

Henri Verneuil, Regisseur

Regisseur Henri Verneuil, 1965

Dompteur Fredy Knie junior mit Nashorn im Circus Krone, 1969

Dompteur Fredy Knie jr. mit Nashorn im Circus Krone, 1969

Aber auch zeithistorische Ereignisse und schwierige Themen finden sich in Fotoarchiv von Otfried Schmidt. In der Nachkriegszeit dokumentierte er die Deutschen auf ihrem Weg zurück in die Normalität, besuchte Flüchtlingslager und Arbeitsstätten für Kriegsversehrte. Den Wiederaufbau Münchens – etwa mit einer schönen Reportage von der Fertigstellung der Frauenkirche – hielt er ebenso fest wie die erste Wiesn nach dem Krieg im Jahr 1946.

Arbeiten an der Frauenkirche in München, 1953

Arbeiten an der Frauenkirche in München, 1953

Zu Beginn der 1970er Jahren dokumentierte er das Leben contergangeschädigter Kinder.

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 fotografierte er nicht nur Sportler aus aller Welt im Olympischen Dorf oder die Chefhostess Silvia Sommerlath, sondern auch den Tag und die schrecklichen Ereignisse des Olympia-Attentats. Noch am Vorabend des Massakers machte Schmidt gar Bilder der israelischen Sportler, die die Geiselnahme am nächsten Tag nicht überleben sollten.

Silvia Sommerlath, 1972

Silvia Sommerlath als Hostess bei den Olympischen Spielen in München, 1972

Shmuel Rodensky mit Mitgliedern der israelischen Olympiamannschaft, 1972

Shmuel Rodensky mit israelischen Sportlern am Abend vor dem Olympia-Attentat, 1972

Otfried Schmidt starb 1991 in München und hinterließ ein vielfältiges zeithistorisches Fotoarchiv, aus dem über 3.000 Bilder in unserer Datenbank verfügbar sind.

Ausstellung: José Giribás in Berlin

Care DeutschlandFlüchtlinhgshilfe in Ruanda, 1994 © José Giribás

In der Ausstellung “Impressionen 1968 – 2015” zeigt unser Fotograf José Girbás frühe private Aufnahmen sowie erste journalistische Arbeiten rund um den Militär-Putsch in Chile. Die Ausstellung zeigt, wie Giribás die Arbeit eines Künstlers seines Heimatlandes in Berlin begleitete und wie er bei seinen Reisen als Fotoreporter nach Chile den schnäuzenden Pinochet und seine demonstrierenden Landsleute ablichten konnte.
Porträts von Politikern aus aller Welt und historische Ereignisse – berührende, skurrile, aber auch solche, die in ihrer stillen Dramatik hochaktuell sind.

José Girbás Fotojournalist
“Impressionen 1968 – 2015”

Vernissage: 5. November 2015, 19 Uhr
6. November – 11. Dezember 2015

Fotogalerie Friedrichshain
Helsingforser Platz 1
10243 Berlin-Friedrichshain

Di – Sa 14 – 18 Uhr
Do 10 – 18 Uhr

Zu allen Bildern von José Giribás bei Süddeutsche Zeitung Photo.

Christian Tragni – Proteste in Sao Paulo

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Demonstranten in Sao Paulo, 2014 © Christian Tragni

Die enormen Kosten für die Fußball-WM in Brasilien lösen immer wieder Proteste im Gastgeberland aus. Während die Demonstrationen in vielen Städten friedlich blieben, kam es in Sao Paulo zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und radikalen Gruppen wie den Schwarzen Blocks. Unser Fotograf Christian Tragni war vor Ort und hat die Auseinandersetzungen dokumentiert.

Zu den Bildern aus Sao Paulo

Weitere Reportagen aus Mittel- und Südamerika von Christian Tragni:

Tragni_weitere_Bilder Favela “Vidigal” in Rio de Janeiro Arbeiter in Costa Rica © Christian Tragni

A life of Disgrace – Witwen in Vrindavan

Inderin kämmt Haare
Haarpflege, Vrindavan 2013 © Caroline Pankert

Caroline Pankert, Reportagefotografin aus Belgien, dokumentierte das Leben von hinduistischen Witwen in der indischen Stadt Vrindavan. Ausgestoßen aus der Gesellschaft hoffen sie hier auf Erlösung von dem Mythos um Witwen als Unglücksbringer.

Mehr Bilder aus Vrindavan

Die gebürtige Belgierin Caroline Pankert ist unser neuester Zugang im Bereich der Reportagefotografie. Nach Ihren Studien der Visuellen Kunst und Fotografie in Brüssel und Lüttich arbeitet sie als freie Fotografin für internationale Medien. Ab dem 12. Mai präsentiert sie ihre Serie Humble Mothers auf dem Head On Photo Festival in Sydney.

Mehr Informationen

Olaf Schülke – Myanmar

Schülke_Junge_buddhistische_Nonnen
Junge Buddhistische Nonnen, 2014 © Olaf Schülke

Schülke_Punks_in_Yangon      Schülke_Fischer_am_Inle_See
Punks in Yangon, 2014 © Olaf Schülke Fischer am Inle See, 2014 © Olaf Schülke

Unser Fotograf Olaf Schülke lebt derzeit in Myanmar und dokumentiert hier gewohnt ausdrucksstark und facettenreich Land, Leute und Gegensätze: Tradition trifft auf Moderne, Religion auf Alltägliches, Protest auf Gelassenheit. Olaf Schülke schafft es immer wieder mit seiner Kamera ganz nah am Geschehen dabei zu sein und fotografiert so intime Momente einer Gesellschaft im Umbruch.

Mehr Bilder aus Myanmar