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Special: Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945

US-amerikanische und sowjetische Soldaten marschieren Arm in Arm durch Torgau nach dem sowjetisch-amerikanischen Aufeinandertreffen an der Elbe.

© Süddeutsche Zeitung Photo  

6. Juni 1944: Die Alliierten der Anti-Hitler-Koalition landen an der Nordküste Frankreichs. Mit der Operation Overlord am D-Day begann schrittweise die Niederlage der Wehrmacht. Ein knappes Jahr später im April 1945 stand die Rote Armee vor Berlin. Die Westalliierten hatten den Rhein im Westen längst überquert und waren in Deutschland einmarschiert. Die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschen Reiches und der Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg war nun unausweichlich. Hitlers “Volkssturm” war nicht mehr als ein Himmelfahrtskommando in der Endphase des Krieges, das Konzentrationslager Auschwitz bereits am 27. Januar 1945 befreit worden. Am 29. April befreite die US-Armee auch das Lager in Dachau. Adolf Hitler erschoss sich einen Tag darauf im Führerbunker in Berlin. Mit dem beidseitigen Vordringen der Alliierten wurden Millionen von Zivilisten zu Flüchtlingen, Millionen von deutschen Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Am 7. und 8. Mai 1945 wurde in Reims und Berlin-Karlshorst schließlich die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet, der Krieg in Europa war endgültig vorbei. Das in Trümmern liegende Deutschland wurde auf der Potsdamer Konferenz unter Churchill, Truman und Stalin in Besatzungszonen aufgeteilt. Mit dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zwang Amerika im August 1945 dann auch Japan in die Knie. Am Ende des größten militärischen Konflikts der Menschheitsgeschichte standen weltweit 65 Millionen tote Soldaten und Zivilisten zu Buche.

Von der Befreiung der Konzentrationslager, der Schlacht um Berlin, der bedingungslosen Kapitulation und schließlich den Luftangriffen auf deutsche Städte erzählen die historischen Fotos in unserem SZ Photo Special anlässlich des 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Die thematischen Kapitel in der Übersicht:

Kämpfe an den Fronten bis zur Schlacht um Berlin

Zivilbevölkerung, Gefangenschaft und Flucht

Kapitulation und Kriegsende, 1945

Kriegsende im Pazifik

Das Fotoarchiv Otfried Schmidt

Romy Schneider, 1962

Romy Schneider, 1962 © Fotoarchiv Otfried Schmidt   

Vom Bildberichterstatter im Zweiten Weltkrieg zum Stammfotografen der Münchner Schickeria: Das Fotoarchiv von Otfried Schmidt zählt zu den spannendsten Sammlungen bei SZ Photo.

Otfried Schmidt wurde 1913 im Erzgebirge geboren und schoss die ersten Fotos bereits während seiner Gymnasialzeit. 1934 machte er erste Fotoreportagen mit seiner eigenen Leica und es folgten daraus schon Presseveröffentlichungen. Während des Krieges war er Bildberichterstatter in Frankreich, Russland und Italien. Die Gesellenprüfung für Fotografen legte er erst 1947 ab. In den Nachkriegsjahren war er vor allem freiberuflich tätig, u.a. für das Abendblatt, die Berliner Illustrirte Zeitung und die Münchner Illustrierte als auch für die Zeit, die Bild und den Stern.

Kurt Schumacher

Kurt Schumacher, 1946

Ab Mitte der 50er Jahre arbeitete Schmidt verstärkt für die Abendzeitung und begleitete insbesondere den berüchtigten Klatschkolumnisten Hannes Obermaier – besser bekannt unter seinem Pseudonym “Hunter” – bis zu dessen Abgang zur Bild auf unzähligen Veranstaltungen der noch jungen Münchner Schickeria. Ob lokale Prominente oder Größen des internationalen Showgeschäfts – Otfried Schmidt hatte Sie alle vor seiner Linse. Neben der Gesellschaftsfotografie waren seine Themen v.a. die Mode, Politiker und immer wieder der Zirkus und Tiere.

Kessler-Zwillinge, 1956

Alice und Ellen Kessler, 1956

Elizabeth Taylor

Elizabeth Taylor mit Ehemann Richard Burton, 1965

Henri Verneuil, Regisseur

Regisseur Henri Verneuil, 1965

Dompteur Fredy Knie junior mit Nashorn im Circus Krone, 1969

Dompteur Fredy Knie jr. mit Nashorn im Circus Krone, 1969

Aber auch zeithistorische Ereignisse und schwierige Themen finden sich in Fotoarchiv von Otfried Schmidt. In der Nachkriegszeit dokumentierte er die Deutschen auf ihrem Weg zurück in die Normalität, besuchte Flüchtlingslager und Arbeitsstätten für Kriegsversehrte. Den Wiederaufbau Münchens – etwa mit einer schönen Reportage von der Fertigstellung der Frauenkirche – hielt er ebenso fest wie die erste Wiesn nach dem Krieg im Jahr 1946.

Arbeiten an der Frauenkirche in München, 1953

Arbeiten an der Frauenkirche in München, 1953

Zu Beginn der 1970er Jahren dokumentierte er das Leben contergangeschädigter Kinder.

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 fotografierte er nicht nur Sportler aus aller Welt im Olympischen Dorf oder die Chefhostess Silvia Sommerlath, sondern auch den Tag und die schrecklichen Ereignisse des Olympia-Attentats. Noch am Vorabend des Massakers machte Schmidt gar Bilder der israelischen Sportler, die die Geiselnahme am nächsten Tag nicht überleben sollten.

Silvia Sommerlath, 1972

Silvia Sommerlath als Hostess bei den Olympischen Spielen in München, 1972

Shmuel Rodensky mit Mitgliedern der israelischen Olympiamannschaft, 1972

Shmuel Rodensky mit israelischen Sportlern am Abend vor dem Olympia-Attentat, 1972

Otfried Schmidt starb 1991 in München und hinterließ ein vielfältiges zeithistorisches Fotoarchiv, aus dem über 3.000 Bilder in unserer Datenbank verfügbar sind.